Anlässlich des Starts in die Herbst-Saison erschien in der letzten Print-Ausgabe des Krieau Magazins ein Interview mit dem Präsidenten des Wiener Trabrenn-Vereines Dr. Peter Truzla. Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion veröffentlichen wir dieses nun auch auf unserer Website.

Krieau Magazin: Lieber Herr Präsident, der WTV startet am 21.9. in die neue Saison. Was hat sich über den Sommer in der Krieau getan?
Peter Truzla: In erster Linie haben wir sehr intensiv an allen unseren Bahnen gearbeitet. So wurde nicht nur die Hauptbahn professionell gegrädert und neu besandet, sondern auch die mittlere und die kleine Bahn entsprechend saniert. Somit sollten unsere vierbeinigen Sportler beste Bedingungen für ihren Start vorfinden. In diesem Zusammenhang haben wir auch im Stallgelände Ausbesserungen vorgenommen. Das Umfeld hat sich mit der Fertigstellung der Baustelle „Grünblick“ auch positiv entwickelt, womit wieder ein einfacherer Zugang von der U2-Station Stadion zur Krieau gegeben ist.
KM: Dennoch gibt es in der Umgebung massive Bauarbeiten, die vor allem die Zufahrt in die Krieau betreffen?
PT: Ja leider, diese Arbeiten betreffen die Verlängerung der Straßenbahnlinie 18 bis zum Handelskai und werden noch bis Mitte 2026 andauern. Für die Zufahrt sollte daher an den Renntagen etwas mehr Zeit eingeplant werden. Allerdings muss man sagen, dass durch die Vermietung von Containerstellflächen an die ausführenden Baufirmen für den WTV auch attraktive Zusatzeinnahmen entstehen.
KM: Auch für die Wettkunden wird sich in der neuen Saison einiges verändern?
PT: Wir haben uns entschlossen, beim Wettangebot einige kleine Veränderungen vorzunehmen. So wurde der Mindesteinsatz bei der V76-Wette auf 0,20 EUR erhöht, bei der V4-Wette und beim Placepot beträgt der Mindesteinsatz ab sofort 1 EUR. Als Ersatzpferd gilt bei den Mehrsiegerwetten ab sofort das meistgespielte Pferd in der jeweiligen Wettart und nicht mehr der Totofavorit. Wir sind damit auch einem Wunsch des Wettpublikums gefolgt. Anmerken muss ich noch, dass seitens der Bundesregierung ja die Wettabgabe von früher 2% auf nunmehr 5% des Umsatzes erhöht wurde, was sich natürlich auch bei den Abzügen niederschlägt. Trotzdem hat sich der WTV entschlossen, weiterhin die mit Abstand geringsten Abzüge bei allen Wettarten im Vergleich zu den anderen Rennbahnen in Österreich beizubehalten. Damit sollten auch weiterhin attraktive Quoten in der Krieau garantiert sein.
KM: Was ist sportlich für den Herbst 2025 zu erwarten?
PT: Wir beginnen traditionell mit einem Renntag, unterstützt vom Linzer Trabrennverein, und dem Flieger-Derby als erstes Zuchtrennen. Leider wurden hier nur sechs Pferde genannt. Ganz allgemein verfolgen wir besorgt den dramatischen Rückgang der Nennungen in den Zuchtrennen, hier werden wir gemeinsam mit den anderen Rennvereinen neue Strategien für die Zukunft entwickeln müssen. Am 28.9. steht dann mit dem Poschacher-Gedenkrennen das letzte Dreijährigen-Event des Jahres am Programm. Besonders freuen wir uns schon auf den Herbstsaison-Höhepunkt am 12.10. mit dem Graf Kalman-Hunyady-Gedenkrennen, bei dem wir auch den aussichtsreichen Start eines unserer aktuell besten inländisch gezogenen Pferde erwarten dürfen. Das Interesse an diesem Rennen, speziell aus den deutschen Trainingsquartieren, ist jedenfalls sehr groß. Auch der ORF wird dieses Großereignis wieder live auf ORF Sport+ übertragen.
KM: Neben den Rennen wird es ja auch wieder Erlebnisse für die gesamte Familie geben?
PT: Speziell unser Kinderprogramm an den Großrenntagen, aber auch z. B. die Mitfahrt im Startauto stößt auf immer größere Beliebtheit. Wir haben während der Sommerpause auch mit zwei Studenten der WU Wien im Rahmen einer Masterarbeit weitere Maßnahmen zur Attraktivierung des Standortes und des Renntagserlebnisses erarbeitet, die wir in der nächsten Zeit Zug um Zug umsetzen werden.
KM: Aber auch im Spätherbst und Winter wird man tollen Trabrennsport in der Krieau erleben können?
PT: Natürlich, denn es stehen ja nach dem Hunyady noch fünf weitere Renntage bis Jahresende am Programm. Darunter auch der Jahresabschluss mit dem Großen Preis von Österreich und dem bereits zur Tradition gewordenen Publikumslauf. Mit unseren französischen Partnern laufen derzeit die Abstimmungen zur Terminplanung 2026, leider wissen wir derzeit noch nicht, wann die Rennsaison im Jänner wieder startet. Ab dem 9. November geht die Tribüne wieder in den „Winterbetrieb“ mit Sitzplätzen im geheizten Bereich des Salons Orlow und des Restaurants Hunyady. Und natürlich bleibt die gastronomische Versorgung durch das bewährte Team von Dagmar Brandstätter wie gewohnt aufrecht.
KM: Danke für das Gespräch und eine erfolgreiche Saison 2025/26!
