Anlässlich des Starts in die Herbst-Saison erschien in der letzten Print-Ausgabe des Krieau Magazins ein Interview mit dem Präsidenten des Wiener Trabrenn-Vereines Dr. Peter Truzla. Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion veröffentlichen wir dieses nun auch auf unseren Online-Kanälen.

Peter Truzla

Krieau Magazin (KM): Herr Dr. Truzla, nach mehr als dreimonatiger Pause startet der WTV am Sonntag in die Herbstsaison 2022. Was dürfen sich die Aktiven und das Publikum erwarten?

Peter Truzla (PT): Zunächst möchte ich anmerken, dass die doch recht lange Sommerpause primär den Veranstaltungen geschuldet ist, die in den Sommermonaten in der Krieau geplant waren bzw. stattgefunden haben. Leider wurde das Konzert der „Toten Hosen“ kurzfristig und offenbar aus Kostengründen in das Ernst Happel-Stadion verlegt. Bei der Architekturführung „Open House“ und beim „Muddy Angel Run“ waren aber mehrere tausende Teilnehmer in der Krieau, eine gute Möglichkeit auch für den WTV, Werbung für die Trabrennen bei einer neuen Zielgruppe zu machen. Nicht zuletzt ist der WTV auf die Einnahmen aus diesen Zusatzveranstaltungen angewiesen. Danke auch an alle freiwilligen Helfer, die uns bei diesen Veranstaltungen unterstützt haben.

KM: Apropos Einnahmen: Wie steht es um die finanzielle Situation des WTV, auch angesichts der derzeit enorm steigenden Energiekosten?

PT: Natürlich ist die derzeitige Situation sehr belastend und die genauen Auswirkungen der Strom- und Heizölpreiserhöhungen sind noch gar nicht wirklich abschätzbar. Wir hoffen hier auch auf die von der Bundesregierung angekündigte Preisdeckelung, die ja nicht nur Haushalte betreffen soll. Erfreulich darf ich berichten, dass es uns gelungen ist, mit dem Grundstückseigentümer Value One einen mehrjährigen Vertrag abzuschließen, der dem WTV für die Vermietung von Stellflächen für Baucontainer entlang der Zufahrtsstraße schöne monatliche Mieteinahmen garantiert. Dennoch arbeiten wir weiter an Einsparungspotentialen in allen Bereichen. Durch die Pensionierung unserer langjährigen Buchhalterin Maryam Farzam mit Ende September wird es auch im personellen Bereich zu Änderungen kommen. Frau Farzam wird dem WTV aber mit ihrer umfangreichen Erfahrung weiter zur Verfügung stehen. Frau Manuela Stauber übernimmt die Buchhaltungsagenden und wir möchten sie an dieser Stelle im WTV recht herzlich begrüßen.

KM: Wir es Änderungen für das Publikum geben?

PT: Wir gehen davon aus, dass auch im Herbst keine Covid-bedingten Einschränkungen verordnet werden. Ab November wird der WTV wieder auf „Winterbetrieb“ umstellen, das bedeutet, dass das 1. Obergeschoß und der Logenbereich im 2. Obergeschoß geschlossen bleiben. Als Zusatzangebot werden dann aber an jedem Renntag Tageslogenplätze im geheizten Salon Orlow zur Verfügung stehen. Die Gastronomie in der Tribüne und im Beisl wird weiterhin in bewährter Art und Weise von Dagmar Spörker und ihrem Team betreut. Auch hier wird es, speziell in den Wintermonaten, Zusatzangebote geben.

KM: Kommen wir nun zum sportlichen Bereich. Was steht hier für die Aktiven am Programm?

PT: Der WTV beginnt ja gleich mit zwei Top-Renntagen, diesen Sonntag mit dem Fliegerderby als Derbyrevanche und dem Poschacher-Gedenkrennen als Saisonhighlight der Dreijährigen und in zwei Wochen dann mit dem Graf Kalman Hunyady-Gedenkrennen und dem Mautner als Saisonfinale der Zweijährigen. Alleine an diesen beiden Renntagen werden über 100.000 EUR an Rennpreisen ausgeschüttet. Der ORF wird am Hunyady-Tag auch wieder live übertragen. Über Vermittlung des Salzburger TZRV konnte weiters die Rennserie „Partner des Trabrennsportes“ gestartet werden, die insgesamt 28 höher dotierte Rennen bis Ende 2022 ermöglicht. Dazu kommen dann natürlich noch die PMU Premium Rennen mit einem Rennpreisschnitt von 4.000 EUR. Wir hoffen dafür natürlich auf ein entsprechendes Nennungsergebnis, in Zeiten eines doch deutlich spürbaren Rückganges an Startpferde eine für den Generalsekretär alles andere als einfache Aufgabe. Auf Wunsch der Aktiven wurde auch eine digitale Zeitanzeige Richtung Stallgelände montiert, um den Ablauf der Rennpausen für die Aktiven noch transparenter zu gestalten.

KM: Gibt es neue Entwicklungen zum Projekt „Krieau neu“?

PT: Wir sind weiterhin in einem sehr guten Austausch mit dem Grundstückseigentümer und allen beteiligten Stellen der Stadt Wien. Die Einreichpläne für das neue Stallgebäude und die multifunktionelle Pferdesporthalle sind fertig und werden in den nächsten Wochen der MA 37 zwecks Baugenehmigung vorgelegt werden. In der Zwischenzeit versuchen wir bestmöglich mit der Großbaustelle in der unmittelbaren Nachbarschaft zum Stallgelände zurecht zu kommen.

KM: Herzlichen Dank für das Gespräch und eine erfolgreiche Herbstsaison 2022!