Je fünf Rennen für Profis und Amateure standen am vergangenen Krieauer Renntag auf der Tagesordnung. Mann des Tages war mit dem einzigen Double Christoph Fischer, der in der ersten und letzten Prüfung einen Sieg einfahren konnte. Bei den Amateurfahrern ging es in der Tageswertung der „Gala der Amateure“ hauchdünn zu, dort konnte sich Thomas Royer knapp gegenüber Josef Gruber jun. und Christian Mayr durchsetzen.

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TSK-Präsident Roland Brunner, Josef Gruber jun., Thomas Royer, Christian Mayr und TSK-Generalsekretär Ingo Rickl (v.l.n.r)


Doch gehen wir die Geschehnisse des Tages chronologisch durch.

Nach einem Probelauf absolvierte das Mini-Traber-Team-Austria den bereits 19. Lauf in dieser Saison. Nachdem lange der vorne postierte Nero an der Spitze zu sehen war, übernahm zu Beginn der Endgeraden die stetig aufholende Maxima das Kommando, und setzte sich mit Georg Gruber jun. zum vierten Mal in diesem Jahr durch. Nero (Timo Hammerschmidt) verteidigte den zweiten Platz vor der mit hoher Zulage ins Rennen gegangenen Laura (Steffi Mayr) sowie Ironman (Raphael Preining) und Abahatschi (Fabio Nußbacher).

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Maxima mit Georg Gruber jun.


In der ersten Tagesprüfung rechtfertigte Debütant Super Crowning seine Favoritenrolle eindrucksvoll und gewann Start-Ziel ohne gefordert zu werden. Schneller Blitz L konnte stets dahinter ausgenommen werden und war um den zweiten Platz ebenso ungefährdet vor Daria, die aus der zweiten Reihe auch auf Grund von einigen fehlerhaften Teilnehmern schon bald im Vordertreffen zu sehen war. Co-Favorit Charlie Parker fiel bereits in der Startphase einem Fehler zum Opfer.

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Super Crowning mit Christoph Fischer


Der Rennfilm im Amazonen-Cup Finale ist ebenso sehr schnell erzählt. Vitesse Kronos RZ stürmte zunächst an die Spitze, wurde aber bereits im ersten Bogen von Feel the Wind abgelöst. Dahinter trabten Mister Bemms, Madness, Oklahoma Venus, Royal Crown Venus und Admiral Fuchs und das alles in erster Spur gehalten. Bis zum Schlussbogen tat sich sehr wenig, wo Nadja Reisenbauer das unterwegs langsame Tempo erhöht hatte, um sich zu einem sicheren Erfolg mit zwei Längen Vorsprung auf den stets dahinter laufenden Vitesse Kronos RZ durchzusetzen. Mister Bemms versuchte Mitte des Schlussbogens in zweiter Spur sein Glück, wurde allerdings im Einlauf innen um Rang drei noch von Madness abgefangen. In der Endabrechnung nach drei Läufen hatte Tanja Leitinger die meisten Punkte gesammelt und gewann die Wertung vor Nadja Reisenbauer und Barbara Hohenthanner. 

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Feel the Wind mit Nadja Reisenbauer



Im dritten Rennen des Tages startete Titus am schnellsten aus dem Band heraus, legte vorneweg ein stetig zügiges, aber nicht zu hohes Tempo vor und gewann schließlich überlegen. Zeppelin Venus hatte ab der letzten Stallgeraden Probleme dem Piloten zu folgen, führte aber weiter das Verfolgerfeld an. Der stetig in zweiter Spur ohne Führpferd laufende Dandy Venus hatte dann ab dem Schlussbogen genug, wodurch sich für das dritte Pferd an der Innenseite, Action Photo Star nun eine Lücke aufgetan hatte. Dieser griff in zweiter Spur an und kämpfte sich im Einlauf an dem tapfer durchkämpfenden Zeppelin Venus vorbei. Die Zulagenpferde in dieser Prüfung konnten keine große Rolle spielen, womit Morley als bestes Pferd von der 20 Meter Marke auf Rang vier landete, während Franklin Venus und Adessa das Ziel gleichzeitig, also im Toten Rennen um Rang fünf, erreichten.

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Titus mit Harald Sykora



Zum Auftakt in die Super 76-Wette ging es mit einem Favoritensieg von Vanessa’s Boy los. Dieser war unterwegs als viertes Pferd an der Innenkante zu sehen. Da Jackpot in zweiter Spur weit zurückversetzt gesteuert wurde, konnte man Mitte des Stadionbogens gemütlich selbst in die zweite Spur wechseln, um gleich einen wuchtigen Vorstoß zu lancieren. Vanessa’s Boy war bereits vor dem Schlussbogen am bis dahin das Tempo vorgebenden nun aber schlagartig nachgebenden Commendatore vorbei gezogen, um sich gleich vom Feld abzusetzen und einen hochüberlegenen ersten Lebenssieg zu feiern. Happiness SL zog hinter Vanessa’s Boy in die zweite Spur, ebenso wie Red Like, die beide die an der Innenkante liegenden Pferde mit Rubino und Antonia O einsammeln konnten. Vom Ende des Feldes wurde zu Beginn der letzten Gegenseite nun Co-Favoritin Versace Venus eingesetzt. Happiness SL versuchte noch dem bereits enteilten Vanessa’s Boy noch folgen zu können, dahinter kam nun Red Like besser auf Touren und durch äußere Spuren auch Versace Venus. Im Einlauf kam Happiness SL dann nicht mehr so reicht weiter und wurde von Red Like und noch weiter außen Versace Venus überlaufen, die sich den zweiten Platz vor Red Like sicherte. Das letzte Geld und einen möglicherweise wichtigen Punkt für „Hansi“ Preining holte sich Spectra.

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Vanessa’s Boy mit Walter Weinwurm


Mit dem fünften Rennen war der Startschuss zu den sechs PMU-Bewerben gefallen. Favorisiert wurde trotz Anstarts nach Pause Diamant Venus, der allerdings ein ruhiges Rennen verordnet bekommen hatte und im hinteren Drittel des Feldes ausgenommen werden konnte. Von dort aus versuchte Carsten Milek mit dem Derbysieger von 2020 in äußeren Spuren weiterzukommen, was allerdings nicht wirklich gelang. Vom Start weg gab Shining Star das Tempo vor, und das hielt Hubert Brandstätter mit seinem aktuellen Aushängeschild des Stalles stets hoch, womit man nie in Gefahr kam, um einen leichten zwei Längen Erfolg gegenüber dem stets dahinter trabenden Rammstein zu feiern. In zweiter Spur zunächst im zweiten, später dann im dritten Paar außen gehalten gefiel der vierjährige Franzose Invictus Mencourt mit sehr guter Speedleistung und fing den wieder einige Zeit in zweiter Spur ohne Führpferd laufenden Undigious Diamant noch knapp ab, während den streng innen gehaltenen Stravinskij Bigi das letzte Geld verblieb. 

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Shining Star mit Hubert Brandstätter



Im Finallauf des Gold Cup des Trabersportklub strebte zunächst Lucky Blue an die Spitze, diese wollte jedoch auch Xaver Venus, der allerdings über eine Runde dafür benötigte. Kaum an die Führung gesetzt tauchte Co-Favorit My Kronos Venus auf und drückte aufs Tempo. Dieser Kampf dauerte bis in den Schlussbogen an, wo sich dann My Kronos Venus durchsetzen konnte, während Xaver Venus ein wenig nachgab. Der bis dahin an vierter Stelle außen ein ideales Rennen vorfindende Bijou Noir wurde nun von seinem Besitzer eingesetzt und hatte My Kronos Venus schon 100 Meter vor dem Ziel gestellt, um den ersten Österreich-Erfolg noch sicher heimzubringen. Auf Grund der Zulage lange im Hintertreffen zu sehen, setzte Suzi KP ab dem Schlussbogen nach und holte mit toller Speedleistung noch den zweiten Platz vor My Kronos Venus sowie Xaver Venus und Iron Beuckenswijk. Rang drei reichte Josef Gruber jun. zum Sieg in der Gold Cup-Wertung war er doch bis zum letzten Lauf gleichauf mit Christian Mayr, der durch den fünften Rang knapp das Nachsehen hatte, während Nadja Reisenbauer den dritten Endrang mit dem Ehrenplatz absichern konnte.

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Bijou Noir mit Franz Josef Gruber



Nicht ganz zu erwarten war der Erfolg von Eve de Veluwe mit Erich Kubes dann im Karl Tordy-Geburtstagsrennen. Dennoch war die Siegquote von 59,8 für 1 Euro doch ein wenig zu hoch geraten, hatte sie doch zumindest auf Grund ihres guten Antritts und der Startnummer zumindest Chancen auf ein Platzgeld gehabt. Sie siegte jedenfalls Start-Ziel vor dem höchsten Außenseiter des Rennens am Wettmarkt mit New Flat OV, dem von Harald Sykora ebenso ein ideales Rennen an der Innenkante verpasst wurde. Erst dann erreichten die gemeinten Pferde mit Jasmine Dragon und Favorit Oscarello das Ziel. Oscarello war unterwegs im dritten und Trainingsgefährtin Jasmine Dragon im vierten Paar in der zweiten Spur zu sehen, durch die zwischendurch nicht allzu hohe Fahrt und den letzten höllisch schnellen 500 Meter konnten die beiden im Schlussbogen in äußeren Spuren angreifend jedoch nichts mehr entscheidend gut machen. Jasmine Dragon hatte das bisschen bessere Ende und fing Oscarello noch auf der Linie um Platz drei ab, während Unforgettable mit einem Rennen hinter New Flat OV an der Innenseite das fünfte Geld verblieb.

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Eve de Veluwe mit Erich Kubes

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Der Namensgeber des Rennens WTV-Vizepräsident Karl Tordy mit Besitzer Friedrich Hofmann, WTV-Präsident Peter Truzla und WTV-Vorstand Andreas Binder (v.r.n.l.) 


Im Peter Anton Meusburger-Gedenkrennen siegte Thomas Royer mit Dancing Star Venus und verhalf der Stute zum dritten Sieg in Serie. Power Adam war schnell gestartet und nutzte im Duell um die Führung die Startnummer gegenüber Ophelia aus, die sich dahinter einordnete. Dancing Star Venus war im Mitteltreffen auszunehmen ehe Thomas Royer aus dem Messebogen heraus auf der Tribünengerade die Position verbesserte, um sich ein wenig hinter dem Führenden versetzt in zweiter Spur zurechtzulegen. Hier erfolgte auch ein Zwischenangriff vom Ende des Feldes von Varadero Venus, der im Stadionbogen hinter Dancing Star Venus Platz fand. Power Adam führte das Feld in den Schlussbogen, dort schickte Thomas Royer nun Dancing Star Venus näher an Power Adam heran und hatte diesen schon zu Beginn der Einlaufgeraden überlaufen, um sich zu einem überlegenen vier Längen Sieg abzusetzen. Power Adam verteidigte den zweiten Platz knapp gegenüber Varadero Venus, der allerdings wegen Fehlers auf den letzten 100 Metern gemaßregelt und somit aus der Wertung genommen wurde. Somit holte sich Major Viking das dritte Geld, der auf der letzten Gegenseite von Martin Floh aus der Innenlage heraus in die zweite Spur genommen wurde, um im Schlussbogen Platz um Platz gutzumachen. Ophelia zog wie beim Start davor nicht voll durch, zeigte sich mit Rang vier aber weiter gesteigert.

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Dancing Star Venus mit Thomas Royer 



Auch die vorletzte Prüfung war für die Amateure reserviert und hier wurde über die Sprintstrecke auch die Tagesbestzeit von 1:15,1 erzielt. Power Uno startete zunächst am schnellsten wurde aber bereits im ersten Bogen von Atomi überlaufen. Toma Toma war auch gleich im Vorderfeld zu sehen und wurde von „Hansi“ Preining gleich nach vorne geschickt, um sich das Kommando von Atomi zu holen. Lewis Kronos war an fünfter Stelle auszunehmen, der ab der Tribünengeraden in zweiter Spur dann langsam außen Boden gut machte. Dahinter folgten The River H und Delta Venus ebenso außen gehalten. Toma Toma legte an der Spitze ein sehr schnelles Tempo vor, sollte diesem aber gegen Ende des Rennens Tribut zollen. Im Schlussbogen zog in zweiter Spur Lewis Kronos dann immer zwingender auf und übernahm dann dort noch die Führung, um sich zu einem leichten Sieg durchzusetzen. Delta Venus wurde Mitte des Schlussbogens in die dritte Spur geschickt und machte ordentlich Meter gut, jedoch weit nicht ausreichend, um den enteilten Lewis Kronos noch irgendwie gefährden zu können. Lucky Beuckenswijk, bei dem beim Anfahren zur Startmarke der Check gerissen ist, wodurch zahlreiche Längen liegen geblieben sind, holte vom Ende des Feldes kommend mit sehr guter Endleistung noch Platz drei. Die am Anfang gut gestarteten Atomi und Toma Toma landeten auf den Rängen vier bzw. fünf.

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Lewis Kronos mit Josef Gruber jun.



Im letzten Rennen des Tages gab es einen Favoritensieg von „Tour Trotteur Francais“-Traber 2022 Esebio d’Ourville. Unterwegs war er auf Grund seiner Zulagen an vierter Stelle zu sehen, setzte auf der letzten Gegengeraden den vorne weg ein flottes Tempo vorgebenden Fantastic Chalerie und Dominik nach, um Mitte des Schlussbogens in Führung zu gehen. Hier versuchte Christoph Fischer sich mit seinem Schützling abzusetzen, der gegen Ende des Rennens dann allerdings ein wenig müde wurde und immer weiter nach außen kam. Jedoch reichte es zum Sieg vor dem im Schlussbogen aus dem Hintertreffen nachsetzenden DJ D’Urfist, der noch ebenso knapp zum Sieger auflief wie der im Einlauf aus dem Windschatten von Fanstastic Chalerie kommenden Dominik, der sich den dritten Rang sicherte. Flying Dream war Esebio d’Ourville auf der letzten Gegenseite gefolgt, konnte im Einlauf dann aber nicht mehr zusetzen und landete auf Platz vier vor der lange den Ton angebenden Fantastic Chalerie.

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Esebio d’Ourville mit Christoph Fischer


Dadurch, dass sich an diesem Renntag kein Favorit durchsetzen konnte, ergab sich in der Super 76-Wette ein Jackpot von 18.303,05 Euro (brutto), der am kommenden Renntag – Sonntag, 13. November 2022 – wartet.

Bericht: Alexander Sokol
Redaktion: Andreas Binder
Fotos: Eddy Risavy (www.pferderennfoto.at