Anlässlich des Starts in die Herbst-Saison erschien in der letzten Print-Ausgabe des Krieau Magazins ein Interview mit dem Präsidenten des Wiener Trabrenn-Vereines Dr. Peter Truzla. Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion veröffentlichen wir dieses nun auch auf unserer Website.

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Krieau Magazin (KM): Herr Präsident, wie ist der Auftakt in das Jubiläumsjahr aus der Sicht des WTV gelaufen?

Peter Truzla (PT): Fast möchte ich sagen, sensationell. Wir sind mit dem ersten Halbjahr mehr als zufrieden. Der Jubiläumsrenntag im Mai war ein echter „Kracher“, mit Massenbesuch und einem neuen tollen Bahnrekord im wieder zum alten Glanz erweckten „Preis der Stadt Wien“. Auch das anschließende Fest mit den Championatsehrungen wurde sehr gut angenommen und bildete einen würdigen Rahmen für unsere Champions. Dann kam noch der Derbytag, wieder mit einer absolut beeindruckenden Zuseherkulisse samt Rekordumsatz und einer fantastischen Derbysiegerin, erfreulicherweise für österreichische Interessen. Die Stimmung am Rennplatz war eigentlich wieder so wie vor 30 Jahren.

KM: Aber es gab ja auch noch einige andere Höhepunkte zum 150-Jahr-Jubiläum?

PT: Ja natürlich, zuerst unsere Jubiläumsgala im Wiener Rathaus, das ein sehr würdiger und festlicher Rahmen für unsere Feier war, die Präsentation unseres neuen Imagefilms (danke an alle Mitwirkenden!) und der Sonderbriefmarke und nicht zuletzt die Präsentation unseres Jubiläumsbuches „150 Jahre Krieau – Eine Liebeserklärung an eine Institution“. Dieses Buch ist wirklich eine Pflichtlektüre für jeden Trabersportfan.

KM: Es fällt auf, dass an den letzten Renntagen sehr viel junges und neues Publikum in der Krieau anwesend war.

PT: Ja, das freut uns ganz besonders und zeigt uns, dass unsere Marketingstrategie, vermehrt auf Social Media und einen Eventcharakter zu setzen, erfolgreich ist. Dazu kommt, dass durch unsere vielen neuen Nachbarn im Viertel Zwei auch eine neue Zielgruppe entstanden ist, die die Vorteile einer historischen Rennbahn in der Nachbarschaft zu schätzen weiß. Wir versuchen hier auch immer den „Spagat“ zwischen unseren Stammbesuchern und der neuen Zielgruppe zu schaffen und allen ein tolles Rennerlebnis zu bieten.

KM: Apropos Nachbarschaft, die Hochhäuser rundum wachsen weiter in den Himmel, wie sieht es denn mit dem Stallbauprojekt aus?

PT: Leider gibt es hier keine wirklichen Neuigkeiten, es scheint so, als wäre auch im politischen Umfeld der Stadt nicht ganz klar, wie das Projekt jetzt wirklich umgesetzt werden soll. Wir sind aber weiterhin in konstruktiven Gesprächen mit allen Stakeholdern.

KM: Was dürfen sie die Fans nun von der Herbstsaison erwarten?

PT: Wir starten wie immer mit dem Linzer Gastrenntag und dann gibt es schon mit den Hunyady-Tag das nächste absolute Highlight. Die derzeitigen Kontakte von Generalsekretär Pfeiffer lassen uns auf ein wirklich spektakuläres Feld hoffen, vielleicht sogar mit einem österreichischen Superstar. Dieser Renntag wird auch wieder live in ORF Sport+ übertragen, somit die dritte Liveübertragung im OR in diesem Jahr. Unsere neue Placepot-Wette hat sich auch schon gut etabliert und wird von uns weiter forciert werden. Nach den restlichen ausstehenden Zuchtrennen folgt dann am 28.12. der Jahresabschluss mit dem wieder neu zum Leben erweckten „Großen Preis von Österreich“, speziell für die österreichischen Besitzer. An diesem Tag wird es auch wieder den Publikumslauf geben, eine Krieauer Runde mit Start hinter dem Startauto.

In der Organisation gibt es neben den bewährten kulinarischen Angeboten eine neue Security-Firma mit einem neuen Sicherheitskonzept. Hier ersuchen wir alle Besucher um Verständnis für die Kontrollen und um die Beachtung aller Vorgaben, vor allem auch bei der Zufahrt zur Rennbahn.

KM: Für die kommenden Jahre wird auch einiges im Zuchtrennprogramm an die veränderten Bedingungen angepasst werden?

PT: Ja leider hat sich gezeigt, dass die Bedeckung des Mautner-Gedenkrennens für die Zweijährigen in den letzten Jahren dramatisch zurück gegangen ist. Der WTV wird dieses Zuchtrennen daher in dieser Form nicht mehr ausschreiben. Stattdessen wird es spezielle Zweijährigenrennen mit erhöhten Dotationen geben. Der Präsidenten-Preis wird mittelfristig in ein Autostartrennen umgewandelt, in dem die Pferde mit der niedrigsten Zuchtrenngewinnsumme die besten Startplätze haben.

KM: Herzlichen Dank für das Gespräch und eine erfolgreiche Herbstsaison 2024!