Lediglich zum Beginn der Super-Finishwette war es nicht der Toto-Favorit der als Erster ins Ziel trabte. In dem von Haus aus schon als offensten Bewerb des Tages gesehenen DGS-Rennen gewann mit Harsateur die fünfte Chance am Wettmarkt zu 9,1 für 1 Euro. Dieser fing den lange in Führung liegenden Titus unter dem Zieldraht noch um Halslänge ab.
Ansonsten siegten an diesem Abschluss-Renntag des AROC sieben Mal die Wettgünstlinge, wobei zudem bemerkenswert allesamt mit drei Längen und mehr Vorsprung - also mehr oder weniger alle eigentlich überlegen.
Zum Auftakt in den Renntag steuerte Ex-Amateurstaatsmeister Harold Piss bei seiner ersten Fahrt in diesem Jahr Power Vital aus der zweiten Reihe bereits auf der ersten Stallgeraden an die Spitze, kontrollierte von dort aus die Gegner um souverän vor Madness und Toni zu gewinnen.
Der Auftakt in der Super 76-Wette mit Jackpot, der sich beinahe verdoppelt hatte, brachte mit Juwel Venus einen überlegenen Sieger, der in dieser Form auch so zu erwarten gewesen ist. Allerdings sorgte Juwel Venus einmal mehr bei seiner Anhängerschaft und seinem Besitzer Thomas Royer für eine Schrecksekunde, versprang er sich doch kurz vor dem „Ab“ und verlor immens viel an Boden, war jedoch bereits nach einer dreiviertel Bahn wieder am Feld dran und wurde auf der Tribünengerade in dritter Spur gebracht um sich dann im Stadionbogen neben der Führenden Ladi Venus zurecht zu legen. 600 Meter vor dem Ziel erhöhte Thomas Royer den Druck und „Juwel“ verabschiedete sich immer weiter von der Konkurrenz. Mit den am Wettmarkt dahinter gewetteten Chac Pipe BMG und Scarlet Lavie gab es auch auf den Plätzen somit keine Überraschungen. Mit diesem Erfolg fixierte Thomas Royer auch sogleich seinen neunten Amateur-Staatsmeistertitel.
Im November-Preis erwartete man einen Zweikampf zwischen der dreijährigen Power Chance und dem ein Jahr älteren Joe Cocker. Zunächst war Flashlight CG in Führung gezogen, jedoch beorderte Gerhard Mayr Power Chance auf der Tribünengeraden an ihr vorbei an die Spitze, Joe Cocker fand mit Nothing to Lose ein Führpferd und somit ein optimales Rennen vor. Wie im Rennen davor war die 600 Meter Marke jene wo zum Angriff geblasen wurde, hier verbesserte sich nämlich Joe Cocker rasch bis an die Seite der Führenden Power Chance, die bis zu Beginn des Einlaufes innen auch noch gegenhalten konnte. Dann war Joe Cocker aber rasch vorbei und siegte mit drei Längen noch ganz leicht vor Power Chance und der nach Startfehler gut gefallenden und sich für weitere Aufgaben empfehlenden In A Gadda da Vida.
Sonshine Di bestätigte den starken Eindruck vom Probelauf am 01.10. gleich bei ihrem Österreich-Debüt vier Wochen später in Wels, und Besitzer Klaus Dresel ließ auch diesmal nichts anbrennen und schickte die vierjährige deutsche Orlando Vici-Tochter an die Spitze, um von dort aus das Geschehen nach Belieben zu diktieren. Stella Venus die eine Woche zuvor nach ihrem Sieg wegen Gangart-Problemen gemaßregelt werden musste, bestätigte die Leistung – diesmal nach Untersuchung jedoch ohne Maßnahmen – mit Rang zwei und hielt den einmal mehr unterwegs in zweiter Spur ohne Führpferd laufenden My Sunrise ganz klar hinter sich.
In der drittvorletzten Prüfung war dann jener Kandidat, dessen Siegerehrungs-Foto oben zu Artikelbeginn zu sehen ist, am Werke. Nach Führung von Eve de Veluwe zog Christoph Fischer mit Lawrence Boko noch vor Erreichen der ersten Stallgeraden in Führung, drosselte dort die Pace um auf der letzten Halben das Tempo merklich zu erhöhen um einen weiteren überlegenen Triumph in der Krieau zu holen. Deutlich dahinter schnappte sich Kronos Vivienne noch Rang zwei vor Faster than Usain. Mit dem zweiten Sieg beim AROC-Abschluss war „Fischi“ zumindest bei dem Profis Mann des Tages.
Diesen Titel musste er nämlich mit Thomas Royer teilen, der somit beide Amateurfahren für sich entschied, was wohl jedoch auf Grund der Tatsache zu verschmerzen ist, da dieser für den zweiten Treffer mit Rimski für den Benchmark Stable und somit für Christoph Fischer ein Trainer-Triple fixierte. Thomas Royer griff vor den Tribünen aus dem zweiten Paar aussen an und holte sich auf Zielhöhe eine Runde vor Schluss das Kommando, Rimski setzte sich in der Folge immer weiter von der Gegnerschaft ab und gewann hochüberlegen vor Tusk, der zwar das Startduell mit Flair Venus verloren hatte, sich diese jedoch auf der Endgeraden noch leicht holte um vor ihr Platz zwei zu belegen.
Die letzte Tagesprüfung wurde eine Beute von CS Vendetta mit Franz Konlechner, der nach davor schon einigen guten Leistungen und Platzgeldern endlich den ersten Österreich-Sieg feiern durfte. Dieser fiel mit einer starken Schlusshalben aus dem Hintertreffen kommend letztendlich überlegen aus. Ein starkes Rennen zeigte diesmal Power Shaman, der aus der zweiten Reihe gut abgekommen und von Gerhard Mayr im ersten Messebogen aus vierter Position in die zweite Spur beorderte wurde. Stetig nach vorne gearbeitet löste er den am Start in Führung gezogenen Pennywise, der weit zurück im geschlagenen Feld endete, zu Beginn des Schlussbogens ab und versuchte sich auch gleich ein wenig frei zu machen, jedoch hatte wie schon beschrieben CS Vendetta stark nachgesetzt und hatte Power Shaman im Einlauf gestellt und noch leicht überlaufen. Dieser musste sogar noch im Kampf um Rang zwei den Kürzeren gegenüber Ghost ziehen, der aus der Lage hinter Pennywise auf der letzten Gegenseite heraus genommen wurde, jedoch zunächst nicht an Power Shaman dran bleiben konnte. Im Einlauf wurden die Beine von Power Shaman jedoch immer schwerer womit eben Ghost das bessere Ende für sich hatte. Ein für die AROC Fahrer-Challenge letztendlich entscheidendes Zielfoto, holte sich „Hansi“ Lichtenwörther noch Rang drei in dieser über die vier Herbstrenntage durchgeführten Wertung, umgekehrt wäre Gerhard Mayr noch der Gesamt-Dritte der Challenge geworden.
Den Sieg in der Fahrer-Challenge holte sich Christoph Fischer, der an allen vier Veranstaltungstagen des AROC in dieser zweiten Jahreshälfte jeweils Doubles feiern konnte. Jedoch war an diesen vier Wertungstagen auch Franz Konlechner sehr gut unterwegs, war er doch bei elf seiner sechzehn Fahrten in den Top-3 (drei Siege/2x Zweiter/6x Dritter) gelandet und holte somit Platz zwei in der "AROC Challenge" vor wie im Absatz oberhalb erwähnt Johann Lichtenwörther.
Bericht: Alexander Sokol
Redaktion: Andreas Binder
Fotos: Eddy Risavy (www.pferderennfoto.at)